Sonntag, 8. März 2015

Der Kreis der Dämmerung - Das Jahrhundertkind


von Ralf Isau

Inhalt: 
Als David Camden am 1. Januar 1900 geboren wird, prophezeiht die Hebamme den Eltern, ihr Junge sei ein Jahrhundertkind mit besonderen Fähigkeiten, trage aber auch eine große Bürde: David ist dazu bestimmt, den Kreis der Dämmerung aufzuhalten. Der verschworene Zirkel plant, die Menschheit in den Untergang zu stürzen und ein neues Menschengeschlecht zu begründen. 






Meinung: 
Der Anfang hat mir richtig gut gefallen. Man konnte sich gut in den Charakter hineinversetzen. Es war interessant und spannend und vor allem schön geschrieben. Aber nachdem im Klappentext verraten wird, dass sich die Geschichte um David dreht der 1900 geboren wurde, weiß man auch gleich dass der Junge namens Jeff der 18irgendwas lebt, nicht die Hauptperson ist. Ich mag es sowieso nicht wenn man am Anfang eines Buches einen Charakter kennen lernt, der im restlichen Buch keine große Rolle mehr spielt, aber hier war Jeffs Rolle ganze 70 Seiten lang. 
Aber an sich hat mir dieser Teil richtig gut gefallen und eine spannende Geschichte versprochen. Nach diesen 70 Seiten hört die Spannung dann aber auf. 

Es wirkt als hätte eine andere Person das restliche Buch weitergeschrieben. Man konnte sich gar nicht mehr in die Personen hineinversetzen. Sie wirkten alle weit weg, distanziert und in den seltenen Momenten wo man erfahren hat was sie denken und fühlen, wirkten sie wie Fremde. Man konnte sich wirklich gar nicht mit David identifizieren. 
Die Geschichte geht mit Davids Geburt weiter. Und von diesem Moment an war die gesamte Geschichte eine einzige Aufzählung von geschichtlichen Geschehnissen und Zusammenfassungen von Davids Heranwachsen. Es gab nichts Persönliches und nichts Spannendes. Über Seiten haben sich diese zusammenfassenden Beschreibungen gezogen, die nur schildern wie David aufwächst, die die Politik sich verändert und wohin seine Familie zieht. 
Irgendwann wird es für einige Seiten besser und es wirkt wieder wie eine Geschichte, aber der Augenblick ist auch schnell vorüber und es folgt wieder eine kühle Beschreibung von Geschehnissen. 

Die geschichtlichen Hintergründe sind gut recherchiert und aufgezeigt, aber das ist auch das einzig Gute an dem Buch. Man könnte etwas lernen, wenn man noch nicht über den Weltkrieg, Japanische Kulturen usw. Bescheid weiß. 

Das Buch wird als Fantasy-Buch angegeben, aber die Fantasy Elemente sind quasi nicht vorhanden. Eines wäre ein sogenannter Schatten, der David verfolgt, aber er taucht nur selten auf und von der Beschreibung her könnte er es sich auch nur eingebildet haben. Einzig die Tatsache, dass man weiß, dass es ein Schatten ist gibt dem Ganzen das fantastische. 

Ich bin richtig enttäuscht von dem Buch, dass so einen vielversprechenden Klappentext hat und dann aber so schlecht ausgeführt wurde. Vor allem, dass ich mich durch 751 Seiten durchgequält habe, die alle in dieser seltsamen distanzierten Erzählform geschrieben wurden, finde ich ärgerlich. Ich hatte die Hoffnung, dass das Buch irgendwann spannend oder abwechslungsreich wird. Wurde es nicht! 


Bewertung:
Cover: 5/5
Charaktere: 2/5
Idee: 4/5
Stil: 2/5
Ausführung: 2/5


Schlecht
Enttäuscht
ganz in Ordnung
gut
super




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